Frei nach dem Motto „vorangehen statt verschlafen“ haben wir bei unserer jüngsten Veranstaltung mit dem versierten KI-Experten Prof. Dr. Patrick Glauner, HR-Spezialisten aus 30 Unternehmen und TWIST-Kollegen darüber diskutiert, bei welchen Aufgaben KI in der HR-Arbeit sinnvoll integriert werden kann und wo derzeit noch Vorsicht geboten ist.
Patrick Glauner gelang es, in seinem packenden Vortrag deutlich zu machen, dass es sich beim Thema KI um einen technologischen Quantensprung handelt, der das Potenzial hat, schon bald tiefgreifende Veränderungen in Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen und etlichen anderen Bereichen zu zünden. Davon bleibt selbstverständlich auch die HR-Arbeit nicht unberührt. Der European AI Act, an dessen Entstehung er beratend mitgewirkt hat, greife – so Glauner - sinnvolle Themen wie Datenschutz und Kennzeichnungspflicht auf, drohe jedoch mit seinen ca. 400 Seiten zum bürokratischen Bremser in der Aufholjagd mit Asien und den USA zu werden.
Und dann waren unsere 50 Gäste dran:
In drei sehr unterschiedlichen Workshops haben sich diese offenbar keine Sekunde gelangweilt!
Das gemeinsame Erkunden von ChatGPT zu typischen HR-Aufgaben weckte die Lust unserer Gäste, KI sofort im Alltag auszuprobieren. So schrieb uns eine Personalleiterin eine Woche nach dem Event: „Am Montag hatte ich meinen ersten Workshop mit dem neuen Team und habe einen großen Teil der Agenda umgesetzt, die wir unterstützt durch KI in unserer Gruppenarbeit bei Twist erarbeitet haben. Das hat sehr gut funktioniert!“ Fazit: KI nimmt viel mühsame Arbeit ab wie z.B. eine funktionierende Agenda für den geplanten Workshop, aber ohne Überarbeitung mit Grips, Erfahrung und Kreativität geht´s nicht. KI ist nur ein Tool, nicht die Lösung!
Hier tauschten unsere Gäste aus unterschiedlichen Branchen use cases aus, die ihr Unternehmen bereits implementiert hat. Der Workshop förderte eine Vielfalt von Nutzungsbeispielen zu Tage, wie z.B. KI-Einsatz bei der Selektion von Bewerbern, der Entwicklung von Stellenprofilen, dem Entwurf von Zeugnissen, dem Verfassen von Meetingprotokollen oder der Übersetzung von Verträgen. Auch die zeitraubende Auswertung offener Survey-Fragen wird wohl künftig nicht mehr an externe Anbieter (z.B. TWIST) vergeben werden: KI schafft in Sekunden, was uns früher Tage kostete. Zentral war am Ende vor allem eine Frage: Wie können wir Berührungsängste abbauen und unsere Belegschaft fit machen für die vielfältigen Möglichkeiten von KI mit kritischem Blick für deren Grenzen? Eine neue Kompetenz im AC dürfte ab sofort „KI-Readiness“ lauten!
Hier ging es um einen erweiterten Blick, indem Chancen und Risiken angesprochen wurden, die sich mittelfristig für unsere Gesellschaft aus der boomenden KI-Technologie ergeben. Eingangs outeten sich die Mehrzahl unserer Teilnehmer als „kritische Visionäre“, die sich bei aller KI-Euphorie Sorgen machen um Deep Fake, Datenschutz, Umwelt sowie vorübergehende Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt, mit entsprechenden politischen Folgen. Naturgemäß eröffnete der erweiterte Blick ein (sehr!) großes Fass an Themen und ungelösten Fragen, die man in einer Stunde nicht annähernd befriedigend beantworten kann. Überall dort, wo ein Thema länger behandelt wurde (z.B. der enorme Energiebedarf von KI) wurde deutlich: Hier muss jeder von uns Hausaufgaben machen und ab sofort tiefer einsteigen, sich informieren und auch Sekundäreffekte der KI im Blick haben, um künftig als „mündiger Bürger“ mitreden zu können.
Am späten Nachmittag wurden die Ergebnisse der einzelnen Workshops zusammengetragen und letzte Fragen an Prof. Glauner gestellt. Der Geräuschpegel in der folgenden Pause vor dem letzten Akt unseres Expertenforums sprach dafür, dass sich im Laufe des Nachmittages viele spannende Denkanstöße und neue Bekanntschaften zwischen den Firmenvertretern ergeben hatten.
Während KI die blitzschnelle Auswertung riesiger Datenmengen nach häufigen und somit wahrscheinlichen Mustern nutzt, ist echte Kunst genau das Gegenteil: Individualität pur! Hier geht´s nicht um Tempo und Effizienz und Mittelwerte, sondern um eine intensive, zutiefst subjektive Auseinandersetzung zwischen dem Künstler, seiner Weltsicht und dem Betrachter. Auch dieser Gegenpol zur KI ist und war TWIST in seiner fast 35-jährigen Geschichte immer wichtig gewesen! Umso mehr freute es uns, dass viele Gäste unserer Einladung folgten, sich intensiv mit den ausgestellten Bildern auseinanderzusetzen, ihren Liebling mit einem Punkt zu kennzeichnen und ihre Assoziationen zum Dargestellten mit der Künstlerin zu teilen.
Wir werden TWIST-intern und mit unseren Kunden dran bleiben am neugierigen und kritischen Blick auf die KI und deren zielführende Anwendungsmöglichkeiten für den Personaler-Alltag. Unser Format eines eintägigen Impuls-Workshop zum Thema „KI & Change“ in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern und KI-Experten von digital.fwd wird uns bei unterschiedlichen Zielgruppen sicher weitere spannende Einblicke und Diskussionen bieten, wenn es um die KI-Readiness, konkrete use cases und die Entwicklung eines gemeinsamen Zielbildes geht. Bei Interesse berichten wir Ihnen gerne mehr zu diesem Format!